Einige meiner in hebräischen Zeitungen veröffentlichten Leserbriefe
Haarez-Beilage, 9. Oktober 1992 In seinem Artikel "Jemenitische Juden, die geborenen Hilfsarbeiter" (Haarez-Beilage, 18. September) spricht Chaim Hanegbi über die rassistischen Verleumdungen, mit denen Arthur Ruppin die jemenitischen Juden in seinem Tagebuch [1908-1912] beschreibt. Es gibt jedoch einen viel besseren Beweis für Ruppins Rassismus, nämlich sein Buch "Soziologie der Juden", das zuerst in Deutschland vor seiner Ankunft in Palästina [1904] und dann zweimal in hebräisch (in Odessa 1914 und in Tel Aviv 1934) übersetzt wurde. Kürzlich behandelte Professor Jakov Schavit die rassistischen Annahmen in seinem Buch (wenn auch nicht in ausführlicher Tiefe) "Judaismus als Widerspiegelung des Hellenismus" (Tel Aviv, Am Oved, 1992). Für den Leser fasse ich in Zitaten oder eigenen Worten kurz zusammen, was Schavit über Ruppins rassistische Theorien in einem Kapitel seines Buches mit dem Titel "Die jüdische Rasse, ihr Ursprung und ihre Eigenschaften nach Ruppin" (S. 354-357) sagt. Nach Ruppin stammt die jüdische Rasse aus einer Mischung von Kanaanitern und Philistern. Dies bedeutet, daß die Juden im Gegensatz zu dem falschen "semitischen Mythos", der die weiße Farbe der Juden verneint, lilienweiß sind. Schavit vertritt die etwas humoristische Meinung, daß "Ruppin und auch einige andere Juden die semitische Bindung trennen mußten, um zu verneinen, daß die Juden die allgemein der 'semitischen Rasse' zugeschriebenen negativen Charaktereigenschaften haben, und um 'die Juden' in die rassische Nähe der 'Araber' zu bringen, mit denen die Grenzen derselben rassischen Kategorie umschrieben werden. Schavit beschreibt dann weiterhin die Eigenschaften der "jüdischen Rasse" so, wie sie Ruppin definierte, und bemerkte dann treffend, daß "ironischerweise Ruppins Portrait der Juden mit ihrem Bild in der antisemitischen Literatur identisch war". Er vermutet, daß Ruppin nur deshalb ein Zionist wurde, weil "er stark befürchtete, daß es in einer Zeit radikaler Änderungen immer schwieriger für die jüdische "Art" werden würde, ihre Eigenschaften beizubehalten, ohne sie im Prozeß der Assimilierung zu verlieren. Gerade um solchen Gefahren vorzubeugen, meinte er, die Juden bräuchten ein eigenes Land". Durch die Existenz der
jemenitischen Juden wurden natürlich Ruppins Theorie,
"die jüdische Rasse" gehöre zur "weißen
Rasse", widerlegt. Er wußte noch nichts von den
[schwarzhäutigen] äthiopischen Juden oder
den Juden von Cochin [in Süd-Indien]. Die "rein
spanischen" Juden Palästinas jener Zeit konnten bei
seiner blühenden Phantasie in die "jüdische Rasse"
aufgenommen werden. Bei den jemenitischen Juden war dies
selbst bei ausgefallener Phantasie nicht mehr möglich.
Seine Schlußfolgerung war, daß sie
unterdrückt werden müßten. |
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A/ 1- Israel - ein Utopia für Auserwählte?
B/ 6- Vorurteile und Verfälschungen
C/ 12- Orthodoxie und Interpretation
D/ 23- Die Bürde der Geschichte
E/ 33- Gesetze gegen Nichtjuden
F/ 49- Politische Konsequenzen
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