Einige meiner in hebräischen Zeitungen veröffentlichten Leserbriefe Gebete auf verworrenen Wegen Jeruschalajim, 10. Juli 1992 Gerne hörte ich von Frau Elisur (Jael Admoni, Jeruschalajim, 3. Juli), daß die jüdischen Gebete, "falls sie in Hebron aufgesagt werden, direkt zum Himmel aufsteigen, ohne daß Überbringer erforderlich sind". Obwohl ich darüber erfreut war, muß ich jedoch noch einige Fragen stellen, die eine Antwort erfordern. Auf welchen gewundenen Pfaden steigen die Gebete auf, die Juden an anderen Orten als Hebron sprechen? Werden die jüdischen Gebete in Jerusalem oder Bnei-Brak zunächst nach Hebron gesandt, um dann in den Himmel aufgenommen zu werden, oder sind sie dazu verurteilt, einige Zeit in der Atmosphäre zu schweben, während Frau Elisurs Gebete bevorzugt ausgeliefert werden? Oder was geschieht mit den Gebeten des Ljubawitscher Rebbe in Brooklyn? Ich bin aber ziemlich verwirrt, wenn ich versuche, mir vorzustellen, wie verschlungen der Reiseweg in den Himmel sein muß, betrachtet man die Entfernung von Brooklyn nach Hebron. Ich bin auch ziemlich
erfreut über das, was Frau Elisur über die
"Überbringer" der Gebete sagt, auch wenn sie deren
Dienste nicht braucht, da sie zufällig in Hebron wohnt.
Ich möchte zum Beispiel nur allzugerne wissen, wer die
Gebete des Rabbiners Schach oder des Rabbiners Kaduri
"überbringt", der die Schass-Partei gegen den Willen
von Rabbiner Schach unterstützte. Könnte es sein,
daß Rabbiner Schachs Partei bei den Wahlen eine
Niederlage erlitt, weil die Überbringer seiner Gebete
sich als inkompetent erwiesen, während Rabbiner Kaduris
Partei wegen seiner Fähigkeiten gewann, die richtigen
Überbringer seiner Gebete auszusuchen? Ich bekomme eine
Gänsehaut vor Angst, wenn ich die Jahre vor 1967 ins
Gedächtnis zurückrufe, als kein Jude in Hebron
lebte und die Gebete aller dieser frommen Juden den Himmel
nur über Boten und nur auf Schleichwegen erreichen
konnten. Mein einziger Trost besteht darin, daß wir
hier trotzdem leben und sogar den Unabhängigkeitskrieg
gewinnen konnten, gleichgültig, wie die Gebete frommer
Juden an den Himmel ausgeliefert wurden. Damals konnten die
Juden möglicherweise überleben, auch wenn Frau
Elisur und ihre Mitbürger von Hebron die Dienste
einiger "Überbringer" der Gebete zum Himmel
benötigten.
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A/ 1- Israel - ein Utopia für Auserwählte?
B/ 6- Vorurteile und Verfälschungen
C/ 12- Orthodoxie und Interpretation
D/ 23- Die Bürde der Geschichte
E/ 33- Gesetze gegen Nichtjuden
F/ 49- Politische Konsequenzen
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