Einige meiner in hebräischen Zeitungen veröffentlichten Leserbriefe Ein Exzeß an Demagogie Haarez, Freitagsbeilage für Kultur und Literatur, 13. Dezember 1991 Im zweiten Teil seiner Rezension von Tom Segevs Buch (Es gab keine Kollaboration, Kultur und Literatur, 29. November) unterliefen Professor Jakov Schavit zwei wichtige Verallgemeinerungen. Zunächst einmal behauptet er, daß "in den dreißiger Jahren die zionistische Bewegung überhaupt noch nicht die Macht hatte, die Emigration der Juden nach einem anderen Ort [als Palästina] zu verhindern. Die Wörter "überhaupt noch nicht die Macht" läßt einen Verdacht aufkommen. Ist es möglich, daß nur die formell vom Völkerbund anerkannte jüdische Bewegung, die von einem mehr als jeder andere Jude international verehrten Mann [Chaim Weizmann] angeführt wurde, tatsächlich "überhaupt keine Macht" hatte? In zumindest einem bekannten Falle hatte die zionistische Bewegung in der Tat keine Macht, die Emigration von Juden in aufnahmewillige Länder zu verhindern. Ich spreche von der Konferenz von Evian Ende 1938. Bei dieser Konferenz drückten einige Staaten ihre Bereitschaft aus, Juden aus Deutschland aufzunehmen, doch die zionistische Bewegung legte ein wirksames Veto ein. Die ganze Geschichte ist ausführlich in einem Enthüllungsbuch von S. B. Beit-Zvi "Der Post-Uganda-Zionismus in der Feuerprobe des Holocaust", Bronfman, 1978 [in Hebräisch] beschrieben. Beit-Zvi beweist zwingend, daß im fraglichen Falle die zionistische Bewegung genug Macht hatte, um die Emigration der deutschen Juden in andere Ländern als Palästina zu verhindern. Diese Macht war natürlich noch begrenzt und hing in ihrer Größe von den Umständen ab. Dies bedeutet, daß jeder entsprechende Fall einzeln untersucht werden sollte, um fehlerhafte Verallgemeinerungen wie Schavits "absolut keine Macht" zu vermeiden. Schavits zweite
Verallgemeinerung liegt darin, daß "der Aufstieg
Hitlers zur Macht" ein tödlicher Schlag für "die
Stellung des jüdischen Volkes [in Europa]"
bedeutete und "es deshalb nur logisch war, daß nicht
wenige der zionistischen Führer Vorteile für den
Zionismus aus dieser Lage herausschlagen wollten, indem man
den jüdischen Drang zur Emigration nach Palästina
förderte und die Briten zwang, die Gründe der
Emigration besser zu verstehen". Schavit sieht
offensichtlich nichts Falsches in der von ihm beschriebenen
Tatsache. Sie scheint für ihn nichts mehr als eine gute
Gelegenheit zu sein, die Macht der zionistischen Bewegung zu
vergrößern! Unter diesen Umständen ist es
für Schavit nur logisch, daß die Juden lediglich
als "Menschenmaterial" zur Erhöhung der Macht des
Zionismus und nicht als menschliche Wesen [behandelt
wurden], deren Leid eigenes Gewicht hat.
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A/ 1- Israel - ein Utopia für Auserwählte?
B/ 6- Vorurteile und Verfälschungen
C/ 12- Orthodoxie und Interpretation
D/ 23- Die Bürde der Geschichte
E/ 33- Gesetze gegen Nichtjuden
F/ 49- Politische Konsequenzen
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