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Der Mythos
vom Herrenvolk
Radio Islam bekennt sich zur
Überzeugung, dass es zwischen dem Zionismus
und dem antisemitischen Nationalsozialismus ganz
fundamentale Übereinstimmungen gibt und
dass es sich um zwei recht ähnliche
Ideologien handelt: Die Vorstellung, das eigene
Volk sei ein auserwähltes Volk, welches das
Recht zur Herrschaft über andere
Völker besitze, das eigene Volk müsse
rein bewahrt werden und dürfe sich
keinesfalls mit anderen Völkern vermischen
- das sind gemeinsame Nenner der beiden
Weltanschauungen.
Diese Vorstellungen treffen wir bereits in
der Judenbibel an, denn das Glaubensbekenntnis
der Torah lautet wie folgt: Der Herr wird dich
zum heiligen Volk für sich erheben, wie er
dir geschworen hat, weil du die Geboe des Herrn,
deines Gottes, hältst und in seinen Wegen
wandelst. Und alle Völker auf Erden werden
sehen, dass über dir der Name des Herrn
genannt ist, und werden sich vor dir
fürchten. (5. Mose 28: 9-10.)
Andere Völker sollen also das
auserkorene Herrenvolk fürchten. Doch nicht
genug damit, dieses soll auch über andere
Völker herrschen, wie aus 5. Mose 28:13
hervorgeht.
Und der Herr wird dich zum Kopf machen und
nicht zum Schwanz, und du wirst immer
aufwärts steigen und nicht heruntersinken,
weil du gehorsam bist den Geboten des Herrn,
deines Gottes, die ich dir heute gebiete zu
halten.
Dass das auserwählte Herrenvolk das
Recht besitzt, andere Völker zu vertreiben
und zu unterjochen, geht aus folgender
Bibelstelle hervor:
Denn wenn ihr diese Gebote alle halten
werdet, die ich euch gebiete, und danach tut,
dass ihr den Herrn, euren Gott, liebet und
wandelt in allen seinen Wegen und ihm anhanget,
so wird der Herr alle diese Völker von euch
her vertreiben, dass ihr grössere und
stärkere Völker beerbt, als ihr es
seid.
Alles Land, darauf eure Fusssohle tritt, soll
euer sein: von der Wüste bis an den Berg
Libanon und von dem Strom Euphrat bis ans Meer
im Westen soll euer Gebiet sein. Niemand wird
euch widerstehen können. Furcht und
Schrecken vor euch wird der Herr über alles
Land kommen lassen, das ihr betretet, wie er
euch zugesagt hat. (5. Mose 11: 22-25)
Dass Völkermord als gottgefällige
Tat abgesegnet und ein strenges Verbot gegen
Rassen- und Völkervermischung erlassen
wird, erhellt folgendes Bibelwort: Wenn dich der
Herr, dein Gott, ins Land bringt, in das du
kommen wirst, es einzunehmen, und er ausrottet
viele Völker vor dir her, die Hetiter,
Girgaschiter, Amoriter, Kanaaniter, Perisiter,
Hiwiter und Jebusiter, sieben Völker, die
grösser und stärker sind als du, und
wenn sie der Herr, dein Gott, vor dir dahingibt,
dass du sie schlägst, so sollst du an ihnen
den Bann vollstrecken. Du sollst keinen Bund mit
ihnen schliessen und keine Gnade gegen sie
üben, und sollst dich mit ihnen nicht
verschwängern; eure Töchter sollt ihr
nicht geben ihren Söhnen, und ihre
Töchter sollt ihr nicht nehmen für
eure Söhne. (5. Mose 7: l-3).
Führende israelische Politiker
legitimieren den zionistischen Raub
palästinensischen Landes sowie die
rassistische und expansionstische Politik
Israels mit dem Hinweis auf die Bibel. Beispiele
gefällig?
"Dieses Land existiert als Folge eines von
Gott selbst erteilten Versprechens. Es wäre
lachhaft, um die Anerkennung seiner
Legitimität zu betteln", sagte die damalige
israelische Premierministerin Golda Meir im
Oktober 1971 in einer Rede vor der Knesset (Le
Monde, 15. Oktober 1971).
"Dieses Land war ein Versprechen an uns, und
wir haben ein Recht darauf", meinte Premier
Menachem Begin im Dezember 1978, als er in Oslo
den Friedensnobelpreis entgegennahm (Dabar, 12.
Dezember 1978).
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