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Die
Judenbibel als
Geschichtsbuch
Das Alte Testament, die Judenbibel, wird in
Israel als Geschichtsbuch, als Schilderung der
jüdischen Vergangenheit eingestuft. Die
seriöse Geschichtsforschung hat allerdings
schon längst festgestellt, dass die
Erzählungen in der Judenbibel eine Sammlung
von Sagen und Märchen sind, deren
historischer Gehalt herzlich gering ist. Wir
haben es hier mit einer systematischen
Verfälschung tatsächlicher, in einer
Jahrtausende zurückliegenden Vorzeit
geschehener Ereignisse zu tun.
Zu welchen Schlüssen die
Archäologen gelangt sind, geht aus dem Buch
"Fynd in Bibelns länder" ("Funde in den
Ländern der Bibel") hervor, das von Magnus
Magnusson (Historiker, Archäologe und
Rektor der Universität Edinburgh) verfasst
wurde und 1977 bei Rabén und Sjögren
in schwedischer Sprache erschien. Über den
Exodus, den Auszug der Kinder Israels aus dem
Ägypterland, der im zweiten Buch Mose
geschildert wird, urteilt der Autor:
"Die Bibelforscher haben unendlich viel
Mühe investiert, um den geographischen
Rahmen der Exodus-Geschichte zu ermitteln, doch
haben ihre Anstrengungen lediglich zu
Spekulationen geführt, die auf
verschiedenen Deutungen der vorhandenen Hinweise
fussen. Demnach versuchten manche, den Nachweis
zu erbringen, dass die Kinder Israels knietief
durch eine seicht Stelle im Mittelmeer wateten,
während andere meinen, sie seien durch das
Rote Meer gewatet. Dazwischen existieren
natürlich allerlei Varianten. Würde
man all die vorgeschlag-enen Routen der Kinder
Israels bei ihrem Auszug aus Ägypten auf
einer Karte darstellen, so ergäbe dies, wie
ein witziger Beobachter einmal gesagt hat, den
Eindruck, als sei ein betrunkener
Tausendfüssler über die Karte
getaumelt.
Ein weiteres Problem stellt der Umfang des
Exodus dar. Nach dem ersten Kapitel im vierten
Buch Mose zählten die 12 Stämme
Israels, die am Auszug teilnahmen, nicht weniger
als 603'550 Männer im wehrfähigen
Alter. Danach müsste die gesamte
Auswandererschar über zwei Millionen
Menschen umfasst haben, was aber ganz und gar
unwahrscheinlich ist. Eine solche
Völkermasse hätte niemals 40 Jahre
lang in der Wüste überleben
können, wie die Bibel behauptet."
(S.62)
Kurz gesagt, die ganze Erzählung vom
Auszug aus dem Ägypterlande und der
vierzigjährigen Wüstenwanderung ist
eine reine Legende! Ebenso spekulativ sind nach
Magnusson die Vermutungen über den Pharao
des Exodus:
"Wenn man annimmt, der Pharao der
Gefangenschaft wäre Ramses II, dann
wäre der Pharao des Exodus sein Nachfolger
Menefta gewesen. Es erweckte nicht geringes
Aufsehen im Jahre 1881, als man den
einbalsamierten Leichnam jenes Pharao in einem
Grab unweit von Deir el-Bahri am linken Ufer des
Nil bei Theben entdeckte. Der Fund wies aber
auch seine genierlichen Seiten auf. Wenn Menefta
im Roten Meer ertrunken war (wie von der Pharao
des Exodus behauptet wird), wie kam es da, dass
seine sterbliche Überreste in Ägypten
bestattet wurden?
Die Fundamentalisten liessen sich damit
trösten, dass die Mumie deutliche Spuren
von Salz aufwies. Offenbar war die Leiche des
Ägypterkönigs nach seinem
Ertrinkungstod an Land gespült und dann
nach althergebrachter Sitte beigesetzt worden.
Der Haken an dieser Erklärung ist bloss,
dass bei allen Mumien Salzspuren feststellbar
sind, weil zur Einbalsamierung auch eine Phase
der Behandlung mit Natrium gehört.
Spätere Untersuchungen ergaben, dass die
Mumie Meneftas weder mehr noch weniger Salz
aufwies als andere.
Auch in anderer Hinsicht eignete sich Menefta
verflucht schlecht für den Pharao der
Exoduszeit. Er herrschte, wie es scheint, von
1224 bis 121l, und in seinem fünften
Regierungsjahr unternahm er einen Feldzug gegen
Palästina. Auf der Stele, wo seine
Grosstaten verzeichnet wurd-en, sind die von ihm
besiegten Feinde aufgelistet:
Kanaan, Askelon, Geser etc. Es ist ein
Lobgesang, ein Verzeichnis von Triumphen und
nicht von Niederlagen. Eigentümlicherweise
finden wir hier die einzige Erwähnung
Israels in bisher entdeckten in ägyptischen
Quellen. 'Israel ist verwüstet, er hat es
nicht besät.'
Menefta hätte sich kaum eines Sieges
über das Volk Israel in Kanaan rühmen
können, wenn er vorher beim vergeblichen
Versuch, sie bei ihrem Zug nach Kanaan
aufzuhalten, elendiglich im Roten Meer ertrunken
wäre!
Wer die biblische Erzählung von dem
Exodus mit dessen offenbaren Widersprüchen
gerne rationalisieren will, kann auf eine
nunmehr an-erkannte Tatsache hinweisen,
nämlich dass die Bezeichnung 'Rotes Meer'
auf einer Fehlübersetzung beruht.
Der hebräische Ausdruck ist 'Yam Suf',
was nunmehr mit 'Schilfmeer', nicht mit 'Rotes
Meer' übersetzt wird, und dies hat zu
allerlei Vor-schlägen darüber
geführt, wo denn dieses Schilfmeer zu
lokalisieren sei. Wenigstens ein Dutzend Stellen
längs dem Suezkanal und den mit diesem
verbundenen Seen sind vorgeschlagen worden, ohne
dass man auch nur eine dieser Theorien
verifizieren kann." (S. 63)
Kurz gesagt, auch hier liegt eine krasse
Geschichtsfälschung vor, ein Sammelsurium
von Sagen und Ammenmärchen!
Die Beschreibung der Bundeslade in sechs
Kapiteln des zweiten Buchs Mose ist gleichfalls
von blühender Phantasie geprägt:
"In der Bibel wurde die Herstellung der
Bundeslade aus Akazienholz sowie der prunkvollen
Stiftshütte in nicht weniger als sechs
Kapiteln ausgemalt. Dies weist eher auf die
kultische Bedeutung dieser Gegenstände als
auf die Authentizität der Beschreibung hin.
Versuche, die Bundeslade und die
Stiftshütte nach der biblischen Schilderung
zu rekonstruieren, wie es der
Diamantenhändler Moses Levine in
fünfzehnjähriger Arbeit unternommen
hat, erwiesen sich als so kompliziert und
kostspielig, dass man einem Wüstenvolk
dergleichen unmöglich zutrauen kann.
Vielleicht spielen hier Beschreibungen des
Salomontempels mit, der im 10. vorchristlichen
Jahrhundert in Jerusalem errichtet worden ist."
(S. 69)
Die in der Bibel geschilderten Siege Israels
über die arabischen Königreiche Edom,
Moab und Ammon im heutigen Jordanien, bei denen
die Israeliten von Osten her nach Kanaan, das
heutige Palästina, eindrangen, werden nach
Magnusson durch keine archäologischen Funde
erhärtet (S. 71 - 78).
Zu den Erzählungen des Alten Testamentes
betreffs Saul und David meint Magnusson: "Das
Verhältnis zwischen Saul und David wird
propagandistisch im Sinne Davids dargestellt...
Die Volkserzählungen über Heldentaten
im Kriege und menschliche Beziehungsdramen sind
hier mit dem deutlich erkennbaren Ziel
manipuliert worden, David zu verherrlichen und
Saul anzuschwärzen. Wir haben es hier mit
Sagen zu tun, nicht mit Geschichte". (S.
120)
Ein Volk, das in der Judenbibel
kübelweise mit Schmutz übergossen
wird, sind die Philister. Die führende
israelische Expertin auf dem Gebiet der Kultur
jenes Volkes, Doktor Trude Dothan, hat nach
Magnusson "eine sehr grosse Achtung vor der
hochentwickelten Kultur, die sie nach Kanaan mit
sich brachten - eine Kultur, die jene der
Israeliten und Kanaaniter überlegen war,
und die in schöner Keramik, Gebäuden
und einer komplexen sozialen Organisation ihren
besonderen Ausdruck fand. Da überrascht es
kaum, dass die Israeliten die Philister lange
als gefährliche Feinde betracheten und
später bitter über sie schrieben." (
S. 127.)
Die Auswirkung der biblischen Propaganda war,
dass die Bezeichnung Philister später zum
Schimpfwort, zum Synonym für
"Spiessbürger" wurde.
Ob der Tempel Salomons eigentlich existiert
hat, kann die Forschung nicht ergründen.
"Kein Stein, keine Spur ist von diesem
legenden-umrankten Bauwerk
zurückgeblieben", meint Magnusson (S.
138).
Falls es den Tempel überhaupt gab, war
er jedenfalls nicht jüdisch oder
israelitisch, sondern kanaanitisch oder
phönizisch, denn König Hiram von Tyrus
hat Salomon ja mit dem ganzen Baumaterial
versehen und ihm die Handwerker für die
Errichtung des Tempels zur Verfügung
gestellt.
Auch die Flotte Salomons in Esjon-Geber bei
Elot an der Küste des Roten Meeres im Lande
Edom wurde von Hiram mit kundigen Seeleuten aus
seinem Volke versehen, die Salomons Leuten bei
der Fahrt nach Ofir folgten, wo sie Gold holten.
(1. Buch der Könige 9:26)
Die Klagemauer in Jerusalem ist kein
Überrest von Salomons Tempel, wie man uns
weismachen will, sondern ein Überbleibsel
des Tempels, den Herodes sehr viel später,
in der Zeit um Christi Geburt, errichten liess.
Herodes wird von den Juden bekanntlich als
Tyrann und Vasall der Römer verachtet.
Auf weitere Betrügereien und
Verfälschungen im Alten Testament
einzugehen, würde den Rahmen dieses
Kapitels wohl sprengen. Immerhin sollte noch
darauf verwiesen werden, dass die "babylonische
Gefangenschaft" wie die meisten Erzählungen
der Judenbibel eine reine Legende ist.
Dies geht daraus hervor, dass die grosse
Mehrzahl der Juden nach der Eroberung Babylons
durch die Perser freiwillig dort blieb, obwohl
die Perser den Juden das Recht zugestanden, in
ihre Heimat zurück-zukehren. Dazu beweisen
viele Dokumente, dass die Juden in Babylonien im
Handel sowie im Bankwesen tätig waren -
Aktivitäten, die nicht gerade zu
"Gefangenen" passen. Übrigens entstand der
Hauptteil der Judenbibel, darunter die fünf
Bücher Mose oder die Tora, ausgerechnet in
der babylonischen Gefangenschaft.
Schliesslich sei noch vermerkt, dass unsere
westlichen Übersetzungen des Alten
Testaments verzerrt sind. Ein führender
jüdischer Bibelexperte, Josef Kastein,
sagte 1933 in seinem Buch "History and Destiny
of the Jews": "Die Übersetzungen ins
Griechische erfolgten, damit die Texte von der
griechisch-hellenistischen Kulturwelt verstanden
wurden, was zu absichtlichen Verdrehungen und
Verfälsch-ungen von Worten und Begriffen
führte." Ja, die Zionisten und ihre
Anhänger können sich eines reichen
Erfahrungsschatzes auf dem Gebiet der
Geschichtsfälschung rühmen!
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