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Die
Hexenjagd auf Radio Islam
Im Jahre 1977 begann der Kurzwellensender
Radio Islam in Stockholm unter meiner Leitung
mit seinen Sendungen. Ihr erklärtes Ziel
bestand darin, über die Palästinafrage
zu informieren und tabuisierte Themen
hinsichtlich des Zionismus und der
jüdischen Usurpierung und Besetz-ung
Palästinas zu diskutieren.
Das Judentum mit seinen politischen
Ansprüchen auf Palästina und seinen
politischen Lobbys stellt eine politische
Ideologie dar, dies ver-steht sich von selbst.
In der Begründung und fortgesetzten
Existenz des Staates Israel spielt das Judentum
eine ganz entscheidende polit-ische Rolle.
Folglich werden die Juden, auf Grund ihrer
repräsentativen Organisationen und wegen
ihrer politischen Unterstützung für
Israel zu politischen Akteuren. Aus diesem Grund
müssen Israel, das Judentum sowie die Juden
sich damit abfinden, kritisch unter die Lupe
genommen und auch von ihren Widersachern einer
Analyse unterzogen zu werden.
Von Beginn an verfolgte ich das ehrgeizige
Ziel, Radio Islam zum Forum für einen
Dialog und zum gegenseitigen Verständnis
von Islam, Christentum und Judentum zu
gestalten. Zur Erreichung dieses Ziels habe ich
in meinen Sendungen Führer und namhafte
Vertreter ver-schiedener Kirchen und Gemeinden
interviewt, wie den Erzbischof, den Bischof des
Bistums Stockholm, den Leiter der
religiösen Programme am schwedischen Radio,
Krister Hedin, und Schwester Marianne vom
Kloster Alsike.
Schwester Marianne wurde zum Opfer einer
wüsten Hetzkampagne seitens der zionistisch
gesteuerten Medien, wegen ihrer
unverblümten und mutigen Stellungnahme
für die Gerechtigkeit im Nahen Osten. Diese
fromme Frau, welche für die schwedischen
Medien früher eine Heilige gewesen war,
wurde nach ihrem Interview mit Radio Islam de
facto aus den schwedischen Medien verbannt. Kurz
vor diesem Gespräch war sie bei einer
Meinungsumfrage zum Thema, welche
Persönlichkeiten die öffentliche
Meinung in Schweden am nachhaltigst-en
beeinflussen, hinter dem Staatsminister auf dem
zweiten Platz gelandet!
Ich habe auch den Versuch unternommen, einen
Dialog mit dem aus den USA importierten
Oberrabbiner in Stockholm, Morton Narrowe,
zustandezubringen, indem ich ihn einlud, in
einer Sendung von Radio Islam über Fragen
von gemeinsamem Interesse zu debattieren. Doch
das einzige, was ich von diesem Judenführer
erhalten habe, war ein lakonischer Brief, dessen
Inhalt aus einem einzigen kurzen Sats bestand:
"Ich habe keine Zeit für Sie."
Der Rabbiner weigert sich also, sich im
Wortstreit mit seinen politisch-en Gegnern zu
messen, weil er ihnen in den üblicherweise
von den Zionisten beherrschten Medien kein Forum
gönnen will. Durch diese anmassende Haltung
beweist er, dass die Zionisten im Zusammenhang
mit dem Palästinakonflikt keinerlei Absicht
hegen, sich zwecks einer konstruktiven und
zivilisierten Betrachtung des Problems auf einen
Dialog einzulassen. Die Zionistenhäuptlinge
fühlen sich nur dort wohl, wo
Gleichgesinnte sterile Monologe halten. Wenn es
in den westlichen Medien zu einer Debatte
über die Palästinafrage kommt, so
versichern die Teilnehmer gleich zu Beginn fast
stets, sie seien Israels Freunde,
unterstützten Israel und wünschten dem
Judenstaat nichts als Gutes.
Man darf also kein Widersacher Israels sein!
Eine "Kritik" an Israels Einfall im Libanon
beispielsweise muss bei einer solchen
Scheindebatte unter Zionisten und
Zionistenfreunden oft damit begründet und
ent-schuldigt werden, dass sie "Israel schadet
und seine Existenz sowie auch seine Moral
bedroht".
Der Konflikt zwischen dem Judenstaat und den
Arabern wird in der westlichen Presse
höchst selten vom Standpunkt der Araber und
ihrer Interessen aus beurteilt. Dieser Konflikt
stellt ein kompliziertes Puzzle dar, bei dem der
palästinensische Teil in der westlichen
Welt so gut wie ganz unbeachtet bleibt. Nur die
Sicherheit Israels - niemals die der Araber! -
zählt und erweckt Besorgnis. Auch die
"Palästinagruppen" in Schweden, an deren
Spitze einige jüdische Trotzkisten und
sonstige Linksradikale stehen, gelangten 1988
mit einer Erklärung an die
Öffentlichkeit, derzufolge sie sich auf
Grund der Politik Shamirs Sorgen um die Moral
Israels machtens - als habe der Banditenstaat
Israel überhaupt so etwas wie eine
Moral!
Inmitten dieses zionistischen
Propagandawustes erhebt plötzlich Radio
Islam seine Stimme! Zweifelsohne waren die
geschilderten Umstände der Grund
dafür, dass Radio Islam sich die Freiheit
genommen hat, die Geschichte des Zionismus sowie
die Palästinas einmal kritisch zu
be-leuchten, und zwar aus der - für
Schweden ungewöhnlichen - islam-ischen und
arabischen Perspektive. Radio Islam sprach von
Palästinens-ischen, arabischen und
muslimischen Interessen und
Sicherheits-erwägungen.
Als Muslimen und Opfer des Zionismus
verwerfen Palästinenser und Araber die
üblicherweise aufgetischte jüdische
Version des Palästina-konfliktes in Bausch
und Bogen. Dieser jüdischen Version nach
wird sogar die Existenz eines
palästinensichen Volkes geleugnet, und
so-wohl christlichen wie islamischen
Palästinensern werden ihre legitimen
Menschenrechte aberkannt.
In seinen Programmen spiegelt Radio Islam die
islamische Erweck-ungsbewegung wider und macht
sich deren Stellungnahme zu eigen. Jede
Anerkennung der Existenz des Kolonialstaates
Israel wird als Anerkennung der Vergewaltigung
und Besetzung Palästinas durch die Juden
gedeutet. (Der schwedische Aussenminister Sten
Andersson bezeichnete den Präsidenten des
Irak neulich als "Räuber". Welcher
schwedische Politiker brächte heutzutage
den Mumm auf, einen israel-ischen Führer
als "Räuber" zu bezeichnen, obgleich Israel
doch heute der grösste Banditenstaat des
Nahen Ostens ist?)
Die militärische Überlegenheit der
Juden und die technologische Unterlegenheit der
Muselmanen sind ein vorübergehendes
Phänomen, das sich mit bestimmten
historischen Umständen erklären
lässt. Im Prinzip gibt es bloss eine
einzige Lösung eines Besatzungs- und
Kolonialproblems, und das ist die
Entkolonialisierung!
Beim Konflikt zwischen Juden und Nichtjuden,
sei es nun in Palästina oder anderswo, gibt
es zumindest zwei Seiten. Auf dem Gebiet der
Politik, der Massenmedien und der
Geschichtsschreibung muss man sich über die
Versionen beider Seiten auf dem laufenden halten
und sich über die Geschichtsauffassung, die
Rechte und die Standpunkte beider Seiten
informieren.
War es in alten Zeiten üblich, dass die
Sieger die "Geschichte" der alten Reiche in
Gestalt von Sagen und Legenden niederschrieben,
so hat die moderne Geschichtsschreibung, deren
Beginn wir bei Ibn Khaldoun ansetzen
können, Geschichte von Geschichten zu
trennen vermocht. Im Fall des vorliegenden
Konflikts verhält es sich eben so, dass die
Juden ihre religiösen, jüdischen
Legenden als "Geschichte" verkaufen. Das
Judentum stellt ein anachronistisches
Überbleibsel aus grauer Vorzeit dar!
Um einen gerechten und dauerhaften Frieden
zustande zu bringen ist es unbedingt
erforderlich, die gängige zionistische
Propagandaversion der Geschichte zu berichtigen,
in Frage zu stellen und schliesslich zu
verwerfen. Es geht dabei auch um den Grundsatz
der Meinungs- und Forschungsfreiheit. Die
Geschichtsschreibung darf nicht zur Magd der
Politik herabgewürdigt und ins Korsett von
Paragraphen gezwängt werden! Es gibt keine
"heilige" Geschichte. Eine Geschichtsschreibung,
die diesen Namen verdient, darf nicht zum
religiösen Glauben umgewandelt werden.
Man darf gewöhnlichen Menschen oder
Forschern nicht verbieten, Fragen zu stellen,
Forschung zu betreiben und gewisse historische
und politische Themen zu diskutieren.
Wissenschaftliche Methoden müssen
ungeachtet der Hegemonie und militärischen
Überlegenheit Israels auf allen Gebieten
der geschichtlichen und politischen Forschung
zum Zuge kommen dürfen.
Wenn die gegenwärtige militärische
Überlegenheit der Juden eine fried-liche,
zivilisierte, logische und gerechte Lösung
des Palästinakonflikts vereitelt, so muss
man sich wenigstens um eine korrekte Darlegung
des Problems bemühen. Doch wenn
Massenmedien und Geschichtsschreib-ung von den
Juden beherrscht werden, wird die Darstellung
des Problems zwangsläufig verzerrt
ausfallen.
Um ein berühmtes Wort de Gaulles nach
den ersten Siegen der Deutschen über
Frankreich abzuwandeln: Die Moslems haben eine
Schlacht verloren, nicht aber den Krieg. Der
Widerstand gegen die Okkupanten ist ein
legitimes Recht, ja, geradezu Pflicht für
alle der Kolonialherrschaft unterworfenen
Völkerschaften!
Die Hexenjagd auf Radio Islam veranschaulicht
den jüdischen intellektuellen Terrorismus.
Sobald jemand den Schneid aufbringt,
öffentlich gegen ein zionistisches Tabu zu
verstossen oder den Zionismus radikal zu
kritisieren, trommelt die Judenlobby flugs ihre
Helfershelfer zusammen, um die lästige
Stimme zum Schweigen zu bringen.
Für die Zionisten war Radio Islam ein
ganz neues Phänomen: Da erfrechte sich doch
tatsächlich so ein hergelaufener Araber, in
seinen Radiosendungen auf schwedisch über
die jüdische Machtkonzentration in der
westlichen Welt und deren Unterstützung
für die barbarische Besetzung
Palästinas zu sprechen! Man stelle sich so
etwas vor: Ein Moslem, der sein verbrieftes
Recht auf freie Meinungsäusserung auch
wirklich in Anspruch nimmt!
So wie die zionistischen Medien die
"Öffentlichkeit" 1989 zum Schutz des armen
Salman Rushdie mobilisiert hatten, mobilisierten
die Zionisten bald darauf die Intellektuellen,
die Mediencliquen sowie die Justiz, um Radio
Islam einen Maulkorb aufzusetzen.
Der oberste jüdische Propagandatrommler,
Elie Wiesel, gab den Takt an. In einem Artikel
in der Zeitung "Expressen" rief er Medien und
Behörden dazu auf, Radio Islam zu verbieten
und dessen Verantwortliche vor Gericht zu
stellen.
Die zionistische Hetzkampagne gegen Radio
Islam begann schon bald nach den ersten
Sendungen. Aus ganz Schweden flatterten Hunderte
von Strafanzeigen ins Justizministerium. Ein
jüdischer "Hörer" aus Göteborg,
wo man den Kurzwellensender leider Gottes gar
nicht hören kann, verfasste eine
Strafanzeige von 12 Seiten Umfang mit lauter
Zitaten aus den Sendungen von Radio Islam!
Von überall her, sogar aus den USA,
tanzten jüdische Delegationen beim
Justizministerium an und verlangten von diesem
die "sofortige Schliessung" des Senders. Schon
im Sommer 1987 wurden wir am Fernsehen vom
Oberzionisten Per Ahlmark, einem zum Judentum
übergetretenen Schweden, heftig attackiert,
und man verweigerte mir das Recht auf
Gegendarstellung.
Am 27. Januar 1988 schrieb der Journalist
Sune Olofson in der Zeitung "Svenska Dagbladet"
folgendes: "Justizminister Hans Stark kennt den
Inhalt der Sendungen von Radio Islam. Folgende
Personen und Organisationen haben ihm ihre
Aufwartung gemacht: Gabriel Romanus, das
Schwedische Komitee gegen Antisemitismus, Stefan
Meisels, der Zentralrat der jüdischen
Gemeinden, Gabriel Stein, die ADL sowie der in
Paris wohnhafte Politologe Svante Hansson. Sie
alle wollen Radio Islam stoppen.
Justizminister Stark sagte zu "Svenska
Dagbladet": "In den Sendungen von Radio Islam
läuft eine Debatte über die
Palästinafrage ab, und das müssen wir
tolerieren können. Solche Fragen darf man
keineswegs unter den Teppich kehren; dies
wäre das Gefährlichste, was wir tun
könnten."
Svante Hansson hat im Auftrag der
Jüdischen Gemeinde die Sendungen von Radio
Islam unter die Lupe genommen. Der israelische
Botschafter bei der UNO kritisierte in New York
in einem von der schwedischen Zionistenzeitung
"Expressen" veröffentlichten Gespräch
mit Per Ahlmark die schwedische Regierung, weil
sie diese islamische Radiostation duldet.
Der rührige zionistische Wanderprediger
und professionelle "Holo-caust-Überlebende"
Elie Wiesel zog in "Expressen" wie auch in
amerikanischen Zionistenblättern
hasserfüllt über mich her. Die
jüdische Freimaurerloge B'nai B'rith hielt
1989 in Stockholm einen Kongress mit über
500 Teilnehmern ab, bei dem sie sich voll hinter
die zionistische Kampagne gegen Radio Islam
stellte.
Da es für mich ein Ding der
Unmöglichkeit war, in den zionistisch
gesteuerten Medien zu Wort zu kommen, habe ich
drei Bücher veröffentlicht: "Vad
är Israel?", "Israels makt i Sverige" und
"Ett liv för frihet". 1988 kapitulierte das
Justizministerium schliesslich vor den
jüdischen Pressionsversuchen und beschloss,
Anklage gegen mich zu erheben.
Per Ahlmark, schwedisches Sprachrohr Nummer
eins der Zionisten, erklärte am 31.
März jenes Jahres in der Zeitung
"Sydsvenska Dagbladet", die Kampagne gegen Radio
Islam habe "zu einem Sieg für uns
geführt. Wir haben die Behörden nun
auf unsere Seite bekommen!"
Anklagepunkt war "Beleidigung der
jüdischen Volksgruppe". Offenbar hatte ich
es an Achtung vor der zionistischen Besetzung
Palästinas fehlen lassen. Auch gegen mein
Buch Vad är Israel? wurde geklagt, unter
anderem, weil ich, so Chefankläger
Bondestam, darin eine Karikatur
veröffentlicht hatte, die den ehemaligen
US-Aussenminister Kissinger mit den
Nationalsozialisten vergleicht. Dadurch hatte
"Ahmed Rami das jüdische Volk in der
Gestalt Kissingers beleidigt"!
Neben dem Buch Vad är Israel? erstreckte
sich die Anklage auf 64 Zitate aus den Sendungen
von Radio Islam. Der Prozess begann am 5.
September 1989 und dauerte mehr als zwei Monate,
nämlich bis zum 14. November.
Möglicherweise war es der längste
Prozess der schwedischen Geschichte. Alle
beanstandeten Programmauszüge wurden vor
der Jury und den Richtern auf Tonband
abgespielt. Ein Schauspieler, Leif Stalhammar,
las die beanstandeten Texte aus Vad är
Israel?
Der
Ankläger hatte vier Zeugen
aufgerufen:
a) Oberrabbiner Morton Narrowe. Dieser
rechtfertigte unter anderem die Tatsache, dass
israelische Soldaten bei der Intifada
palästinensische Kinder erschiessen, damit,
dass "die Steine, welche die Kinder auf die
jüdischen Soldaten werfen, ja zu gross
sind". Der fromme Rebbe zeigte mit den
Händen, wie gross die Steine sind.
b) Der jüdische Medizinprofessor Georg
Klein. Eines seiner Argumente im Zeugenstand
war, dass viele jüdische
"Holocaust-Über-lebende" ein psychisches
Trauma erlitten haben, weil sie die Sendungen
von Radio Islam hörten! Professor Klein
trat in seiner Eigenschaft als
"Holocaust-Opfer", also als "Vernichteter", auf.
Er jammerte: "Hitler raubte uns mit seinem
Holocaust das Leben, und nun will uns Rami
unseren Tod rauben, indem er diesen Holocaust
leugnet."
c) Der prozionistische Historiker Jörgen
Weibull, der Zeugnis davon ablegte, dass Ahmed
Ramis Kritik an den Juden "vom Nazismus und
Antisemitismus inspiriert" war und dass "Ramis
Kritik am Judentum genau der Kritik Hitlers am
Judentum entspricht; folglich muss Ramis Buch
Vad är Israel? genau so verboten werden,
wie man Hitlers 'Mein Kampf' verboten hat".
Die laut Professor Weibull von Hitler
inspirierten Zitate waren in Tat und Wahrheit
solche aus dem Alten Testament sowie Zitate
über die Juden, die von Karl Marx, Jesus,
Luther, Voltaire, Mohammed und anderen
Persönlichkeiten stammten und von Radio
Islam wiedergegeb-en wurden. Weibull wandte
darauf ein, die antijüdischen Zitate des
Karl Marx seien von Hitler inspiriert worden.
Man sieht, dass ein Geschichtsprofessor für
allerlei Überraschungen gut sein und mit
hoch-interessanten neuen wissenschaftlichen
Erkenntnissen aufwarten kann!
d) Der zionistenfreundliche ehemalige Bischof
Krister Stendahl, Professor emeritus an der
Bostoner Harvard-Universität. Er war eigens
von Boston nach Stockholm berufen worden, um
gegen Radio Islam auszusagen. Stendahl machte
unter anderem geltend, Ahmed Ramis Deutung des
Alten Testaments, die Teil seiner Kritik an
Israel bilde, sei falsch und kriminell; nur die
Juden selbst besässen das Recht, sich
selbst zu definieren und ihr Altes Testament zu
deuten!
Dieser Afterlogik zufolge dürfen also
nur Nationalsozialisten ihre eigenen Texte
interpretieren und ihre Ideologie darlegen!
Beinhaltet die Selbstdefinition der Juden nicht
auch das "Recht", Palästina für sich
in Anspruch zu nehmen und das
palästinensische Volk zu unterdrücken
und notfalls auszurotten? Ist diese
jüdische Selbstdefinition nicht an sich
schon eine Kriegserklärung an die
muslimische Nation und ein Aggressionsakt gegen
die Palästinenser?
Als ehemaliger Bischof von Stockholm
behauptete Krister Stendal, Luthers Schrift
Über die Juden und ihre Lügen sowie
die darin geäusserten Thesen seien eine
Schande für das Christentum! Der Lutheraner
Stendal erwies sich als Anhänger der
zionistischen Selbst-definition, die den
Zionismus als "Befreiungsbewegung des
jüdischen Volkes" auffasst.
Die Definition von Radio Islam lautete
zugegebenermassen ein klein wenig anders; wir
definieren den Zionismus als "eine Lehre, die
den Raub fremden Landes legitimiert". Diese
Definition, die so gar nicht mit der
zionistischen übereinstimmt, empörte
Stendahl.
Ferner meint Radio Islam, die jüdische
Religion legitimiere den Völker-mord an den
Palästinensern, die ein Teil der
muslimischen Nation und der Menschheit seien,
und der Zionismus sei ein rassistisches,
national-istisches und kolonialistisches
Nebenprodukt des Judentums.
Er strebe danach, ein Gebot, das man im
Judentum und in dessen heiligen Schriften, der
Torah und dem Talmud, findet, in die Praxis
umzusetzen, nämlich die "Rückkehr" aus
der "Diaspora" ins "Gelobte Land". Das
Schlagwort "Nächstes Jahr in Jerusalem"
sowie die Begriffe "Rückkehr", "Diaspora"
und "Gelobtes Land" spielen in der
jüdischen Religion eine zentrale Rolle.
Der Ankläger berief Krister Stendahl
nach Stockholm, damit er beweisen solle, dass
"Ahmed Ramis Deutung der Bibel unsinnig
ist"!
Die Verteidigung berief zwei Zeugen ein,
Professor Jan Hjärpe von der
Universität Lund und Professor Jan Bergman
von der Universität Uppsala. Ersterer sagte
vor dem Gericht unter anderem, die von Radio
Islam geäusserten Ansichten bildeten einen
antizionistischen Beitrag in der Debatte um
Palästina und das Judentum.
Bergman berichtete, sechs weibliche
Parlamentsabgeordnete aus allen sechs im
Reichstag vertretenen Parteien hätten den
Vorschlag gemacht, er, Professor Bergman, solle
zu der im Gang befindlichen neuen schwedischen
Übersetzung des Alten Testaments das
Vorwort sowie Kommentare zum Frauenbild der
Judenbibel schreiben.
Die Reaktionen der Judenlobby blieben
natürlich nicht lange aus. Am 2. März
1990 schrieb das Judenblatt I dag: "Die
jüdischen Organisationen sind über
diesen Vorschlag zutiefst empört. Jackie
Jakubowski, Redakteur der Zeitung "Judisk
Krönika" ("Jüdische Chronik"),
meint:
"Das ist ja, als würde man die Nazis
bitten, ein Kapitel über den Zweiten
Weltkrieg zu schreiben. Dass ein Antisemit vom
Reichstag als Verfasser von Kommentaren zu einer
der heiligsten Schriften der Juden vorgeschlagen
wird, ist eine grobe Provokation. Prof. Bergman
hat Radio Islam während des Prozesses
unterstützt. Nun geht er noch einen Schritt
weiter und gibt offen zu erkennen, dass er
Antisemit ist."
Jakubowski ist vollamtlich dafür
angestellt, Propaganda zu treiben und
"Empörung" oder "Betroffenheit" an den Tag
zu legen! Wenn er Professor Bergman als
"Antisemiten" bezeichnet, so stimmt das hinten
und vorne nicht. Es handelt sich hier um einen
altbewährten Trick aus der zionistischen
Mottenkiste, mit dem man in Ermangelung besserer
Argumente die Widersacher der Zionisten
diffamiert und die Aufmerk-samkeit von dem
ablenkt, was heute in Palästina geschieht.
Jeder, der in der westlichen Welt ein Wort gegen
die Zionisten und ihre Lügen sagt, wird
gleich als "Antisemit" abgestempelt.
Während des Prozesses gegen mich
schickte die israelische Regierung eine
hochgestellte Dame von der Terror- und
Spionageorganisation Mossad nach Schweden. Sie
hiess Hadassa Ben Itto und sollte Ankläger
Per-Håkan Bondestam instruieren, mit
welchen "effektiven Methoden" man Radio Islam
mundtot machen konnte.
Bondestam, der beim Prozess das
Justizministerium vertrat, machte kein Hehl aus
seiner skandalösen Parteilichkeit, indem er
mitten während des Verfahrens am 4. Oktober
1989 an einer Zionisten-versammlung teilnahm,
die von der israelischen Botschaft sowie von
israelischen Politikern beim Jüdischen
Zentrum in Stockholm durchgeführt
wurde.
Hadassa Ben Itto sagte nach ihrem Besuch in
Schweden in einem Interview am israelischen
Radio, sie habe den schwedischen Ankläger
nach Israel eingeladen, wo er an einem Kurs zur
"Bekämpfung des Antisemitismus" teilnehmen
solle, zu dem Zionistenfreunde aus ganz Europa
sowie den USA geladen waren.
Ich protestierte erfolglos dagegen, dass der
Ankläger sich während des Prozesses
dermassen politisch engagierte. Er rechtfertigte
sich am 5. Oktober damit, dass er sich nur habe
"informieren" wollen. Warum hatte der Herr bloss
keine Moscheen und arabischen Botschaften
besucht, wenn er doch soviel Wert darauf legte,
sich zu "informieren"? Warum schickt man den
schwedischen Ankläger nicht in den Iran,
damit er sich über die islamische Sicht des
Falles Rushdie "informieren" kann?
Hauptankläger Bondestam hat sich, ob
bewusst oder unbewusst, irreführen lassen.
Dadurch hat er seine Unabhängigkeit
verloren und seine Integrität verscherzt.
Er hat sich von einer gewissen Lobby gegen einen
politischen Gegner ausnutzen lassen. Auf diese
Weise hat er die Jury sowie den Richter durch
Fehlinformationen getäuscht, die ihm
seitens der zionistischen Propagandamaschinerie
zugespielt wurden, und die Zionistenpropaganda
in Anklagepunkte gegen mich umge-münzt.
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